Beutekunst – ist das Alles?

Beutekunst – ist das Alles?
Dieser legendärer Klassiker der Band “Die Ärzte” geht mir durch den Kopf, seitdem Markus Söder mit viel Tamtam angekündigt hat, ein paar nach München verschleppte Kunstwerke wieder zurück nach Franken bringen zu wollen. In den Medien ist gerade einmal von lächerlichen vier Kunstwerken die Rede. Die Gemälde „Salomé mit dem Haupt Johannes des Täufers“ sowie „Madonna mit Kind und Weintraube“ von Lucas Cranach dem Älteren, die silberne Reliquienbüste des Heiligen Zeno und das fränkische Landschaftsgemälde des Künstlers Hans Thoma. Die beiden Cranachs gehen nach Kronach (Ober-Franken) in die Fränkische Galerie, Zeno nach Nürnberg (Mittel-Franken) ins Germanische Nationalmuseum und Thomas Landschaftsgemälde nach Würzburg (Unter-Franken) auf die Festung Marienberg. Die Zeitungen überschlagen sich aber mit Überschriften wie “Staatsregierung fördert Kultur in Franken”. Wobei wir schon wieder beim Thema wären. Divide et impera – teile und herrsche. Die vollkommen willkürliche Aufteilung in Ober-, Mittel- und Unterfranken wird wieder einmal herangezogen, um die Franken bei Stange zu halten. Jeder Regierungsbezirk bekommt aweng was ab. Jetzt darf man mich bitte nicht falsch verstehen. Natürlich freue ich mich über jedes Kunstwerk, das aus München zurück nach Franken gebracht wird. Aber, ist das Alles? Nein – das ist nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.

Die bedeutenden und identitätsstiftenden Kunstwerke müssen zurück nach Franken: Herzogsschwert, Domschatz, Dürer
Die Franken wollen endlich ihre großen, bedeutenden und identitätsstiftenden Kunstwerke zurück. Damit es auch die Bayerische Staatsregierung kapiert, bleibe ich einfach mal bei der Nomenklatur der fränkischen Regierungsbezirke. (Ober)Franken will den Bamberger Domschatz und den Hofer Altar zurück. (Mittel)Franken will die Dürer-Gemälde Selbstbildnis im Pelzrock und “Die vier Apostel”. (Unter)Franken wartet sehnsüchtig darauf, dass endlich das Fränkische Herzogsschwert wieder dahin kommt, wohin es gehört – nach Würzburg.

Deutsche Bierindustrie lässt fränkische Brauereien im Stich

Nürnberg – Die deutschen Industriebrauereien nutzen das niedrige Pfand auf Bierkästen und Flaschen, um ihre Marktanteile auf Kosten der kleinen fränkischen Brauereien auszubauen.

Vom 12. bis 14. November fand in Nürnberg die BrauBeviale statt. Die BrauBeviale ist die weltweit größte Fachmesse rund ums Bier. Die Palette der Aussteller umfasst den kompletten Herstellungsprozess ausgehend von den Grundstoffen Hopfen, Malz, Hefe und Wasser über Produktionsmaschinen und Abfüllanlagen bis hin zum fertigen Endprodukt in der Flasche und Kasten.

Während der BrauBeviale wurden auch in diesem Jahr wieder die European Beer Stars verliehen – die Auszeichnung für die besten Biere der Welt. Die fränkischen Brauereien räumten wie immer ab. Preisträger waren unter anderem Staffelberg-Bräu (Loffeld), Hönicka-Bräu aus Wunsiedel, Klosterbräu (Bamberg), Weiherer-Bier, Rittmayer aus Hallerndorf oder Göller (Zeil am Main).

Pfand-Pioneer Grosch

Zu den Siegern gehörte auch “Fuhrmanns Trunk Alkoholfrei” von der Brauerei Grosch in Rödental. Grosch wurde bundesweit bekannt, da sie als eine der ersten Brauereien das Pfand für einen Kasten Bier auf neun Euro erhöht hatte.

Die Pfanddiskussion war auch das bestimmende Thema bei den privaten Brauereien auf der diesjährigen BrauBeviale. Eine leerer Plastikkasten kostet mittlerweile in der Anschaffung fünf bis sechs Euro. Das Pfand liegt allerdings nur bei 1,50 Euro. Gerade für kleine und mittlere Brauereien wird das zum Problem, wenn die Kästen nicht zurückgegeben werden. Die Brauereien müssen dann für viel Geld neue Kästen nachkaufen. Während sich viele fränkische Brauereien für eine Erhöhung des Kastenpfandes auf sechs Euro stark machen, ignoriert die Bierindustrie die Forderung der regionalen Brauereien. Auch das Pfand für eine Mehrwegflasche ist mit acht Cent viel zu gering.

Industriebrauereien missbrauchen niedriges Pfand

Offensichtlich sind sich großen Industriebrauereien ihrer Marktmacht bewusst und sehen im niedrigen Pfand eine gute Chance kleinere Brauereien aus dem Markt zu drängen und damit den eigenen Marktanteil zu erhöhen. Aus meiner Sicht muss hier die Politik etwas unternehmen. Wir reden alle von Nachhaltigkeit, regionalen Produkten, klimafreundlich kurzen Transportwegen und fordern ein Ende der Wegwerfgesellschaft. Dabei schaffen wir es aber nicht, genau diesen Ansatz zu stärken. 2003 war es kein Problem 25 Cent Pfand für Einwegflaschen einzuführen. Für Mehrwegbierflaschen liegt das Pfand derzeit bei nur acht Cent. Unseren lokalen Brauereien wäre sehr damit geholfen, wenn das Kastenpfand auf fünf bis sechs Euro und das Pfand für Bierflaschen wie bei den Einwegflaschen auf 25 Cent erhöht würde.

Franke Söder ist gefordert

Wie gesagt, die Politik ist in der Pflicht. Wir haben zur Zeit mit Markus Söder (CSU) einen Ministerpräsidenten aus Franken. Es wird spannend sein zu sehen, ob er ein Herz für die fränkischen Brauereien hat und die Pfanderhöhung auch von politischer Seite aus anschiebt. Aber auch wir Verbraucher haben es in der Hand unsere einzigartige Bierkultur zu erhalten, indem wir Bier aus Franken kaufen. Denn damit unterstützen wir nicht nur unsere Brauereien – durch kürzere Transportwege und niedrigerem CO2-Ausstoß tragen wir auch so im Kleinen zum Klimaschutz bei.

Danke Sonneberg – der beste Tag der Franken

Sonneberg in (Nord)Franken

Seit 2006 wird am 2. Juli oder am darauf folgenden Wochenende der Tag der Franken begangen. Der Tag der Franken erinnert an die Gründung des Fränkischen Reichskreises am 2. Juli 1500. Zum ersten Mal wurde der Tag der Franken in zwei Bundesländern gleichzeitig gefeiert. In Neustadt bei Coburg und in Sonneberg, im fränkischen Teil des Bundeslandes Thüringens. Beide Städte arbeiten trotz aller bürokratischen und verwaltungstechnischen Widrigkeiten unter dem Motto “Gemeinsam. Fränkisch. Stark.” vorbildlich zusammen. 

Der Tag der Franken 2019 wird in die fränkische Geschichte eingehen. Schon im Vorfeld gab es in einem sechswöchigen Zeitraum um die 120 (!!!) Veranstaltungen zum Thema Franken. Keine andere Stadt fieberte den Tag der Franken so entgegen wie Sonneberg. Höhepunkt der Feierlichkeiten sollte eigentlich der Festakt am 7. Juli 2019 im Sonneberger Gesellschaftshaus sein. Dem aus Franken stammenden Ministerpräsidenten des Bundeslandes Bayerns war es allerdings wichtiger, sich zeitgleich in Nürnberg mit dem Fürsten eines zwei Quadratkilometer kleinen Steuerparadieses zu treffen, als mit der eigenen Bevölkerung zu feiern. Trotz der kurzfristigen Absage wurde der Ministerpräsident des Bundeslandes Bayerns jedoch überhaupt nicht vermisst.

Sonneberg erstrahlt in rot-weiß

Die Sonneberger feiern Franken
Denn das lag vor allem an den Sonnebergern. Die “Sumbarcher” zeigten wie man richtig feiert und machten sich selbst zum unumstrittenen Höhepunkt des Tag der Franken. Es herrschte Ausnahmezustand in der nordfränkischen Spielzeugstadt, die durchgängig rot-weiß dekoriert und beflaggt war. Ob öffentliche Gebäude oder Geschäfte: der Fränkische Rechen war allgegenwärtig. Menschenmassen bewegten sich durch die Innenstadt. Was für ein Gegensatz zu Erlangen 2015, als man eine Frankenfahne mit der Lupe suchen musste und diese damals noch nicht einmal am Rathaus wehte. Oder was für ein Gegensatz zu Kitzingen 2017, als die Bevölkerung vor der Festbühne abgedrängt wurde und die Honorationen hinter Absperrgittern lieber unter sich blieben. In Sonneberg durften zum ersten Mal auch Normalbürger am Festakt und anschließendem Staatsempfang teilnehmen.

Dieser Tag der Franken kam vom Herzen
Dieser Tag der Franken war der beste Tag der Franken, denn er kam vom ganzen Herzen. Die Sonneberger mit ihrem sympatischen und lässigen Bürgermeister, dem bekennenden Franken Dr. Heiko Voigt haben eindrucksvoll gezeigt, dass es Franken auch im Bundesland Thüringen gibt. Den Bayern im fernen München, den Thüringern im fernen Erfurt und auch manch einem Franken im Bundesland Bayern mag diese Erkenntnis neu gewesen sein. DANKE SUMBARCH !!!

DIE FRANKEN wollen die Zuschüsse für die Universitäten in Bayern neu regeln

Die beiden Münchener Universitäten sahnen unter den insgesamt 29 Universitäten und Hochschulen in Bayern 45 Prozent aller Investitionszuschüsse ab.

Pressemitteilung der Partei für Franken – DIE FRANKEN

Die „Partei für Franken“ kritisiert die finanzielle Bevorzugung der beiden Münchener Universitäten durch den Freistaat Bayern

Erlangen – „Die Partei für Franken – Die Franken“ kritisiert die Bayerische Staatsregierung dafür, die beiden Münchener Universitäten finanziell zu bevorzugen. Bei einem Gesamtetat von 2,85 Milliarden Euro erhalten die Münchener Universitäten mit 1,28 Milliarden Euro rund 45 Prozent aller Zuschüsse. Die vier fränkischen Universitäten Erlangen-Nürnberg, Würzburg, Bayreuth und Bamberg liegen zusammen nur bei knapp 21 Prozent.

„Wieder einmal zeigen die nackten Zahlen, dass die Bayerische Staatsregierung München bevorzugt“, stellt Sebastian Eidloth, Beisitzer im Vorstand der „Partei für Franken“ und Direktkandidat für den Bezirkstag im Wahlkreis Erlangen-Stadt fest. In diesem Jahr sind Investitionen in einer Gesamthöhe von 2,85 Milliarden Euro für die bayerischen Universitäten geplant. Fast die Hälfte davon geht nach München. Es sei „absolut nicht nachvollziehbar“, warum zum Beispiel die Technische Universität München alleine 668,3 Millionen Euro an Geldern bekommt und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg dagegen lediglich nur 190,6 Millionen Euro. Das sei ein Unterschied von über 470 Millionen Euro, obwohl beide Universitäten mit circa 40.000 Studierenden etwa gleich groß seien, kritisiert Eidloth. „Die beiden Münchener Universitäten sahnen auch im Vergleich zu den anderen fränkischen Universitäten richtig ab.“ Die Julius-Maximilians-Universität in Würzburg erhält 311,3 Millionen Euro und damit immer noch 300 Millionen Euro weniger als die Ludwig-Maximilian-Universität in München. „Richtig heftig“ sehe es in Oberfranken aus. Die oberfränkischen Universitäten bekämen nur Zuschüsse in „Höhe der Münchener Portokasse.“ Die Otto-Friedrich-Universität in Bamberg liegt mit 11,7 Millionen Euro abgeschlagen am Ende und auch der Universität Bayreuth gehe es mit 71,6 Millionen Euro nur unwesentlich besser.
„Das ist einfach ungerecht“
„Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache“, fährt Eidloth fort. „Wenn fast die Hälfte aller Zuschüsse an die beiden Münchener Universitäten fließt, dann ist das einfach ungerecht.“ Der Erlanger macht dafür die jahrzehntelange auf München ausgerichtete Politik der CSU verantwortlich. Leider hätten sich auch nie fränkische CSU-Abgeordnete wirksam dafür eingesetzt, die fränkischen Universitäten finanziell besser auszustatten, so Eidloth weiter. Auch unter dem fränkischen Ministerpräsidenten Markus Söder seien keine Korrekturen spürbar. „So kann das nicht weitergehen.“
Die Franken fordern daher, die Zuschüsse an die Universitäten neu zu regeln. „Entweder die fränkischen Universitäten bekommen Gelder in Höhe der Münchener Universitäten oder die Zuschüsse für die Münchener Universitäten müssten signifikant gekürzt werden und dafür nach Franken fließen“, so Eidloth abschließend.

Armutszeugnis: CSU verzichtet auf Frankenfahne am Drei-Franken-Stein

CSU-weiß-blau am Drei-Franken-Stein

CSU-Prominenz und wer sich dafür hält

Wie jedes Jahr an Christi-Himmelfahrt fand das sogenannte Drei-Franken-Treffen der CSU am Drei-Franken-Stein statt. Unbestrittener Star 2017 war Bayerns Innenminister Joachim-weiß-blau-Herrmann, der souverän seine Rede herunterspulte. Er schwärmte von Bayern, wetterte gegen das Schreckensgespenst rot-rot-grün und erteilte einem Nationalpark Steigerwald eine klare Absage. Soweit nichts Neues. Das eigentlich Erschreckende für mich war, dass selbst die “fränkische” CSU offenbar ein massives Problem mit sich selbst, nämlich mit Franken hat. Obwohl es am Drei-Franken-Stein-Areal Vorrichtungen für vier Fahnenmasten gibt, verzichtete die CSU schon fast demonstrativ auf die Frankenfahne. Stattdessen wurde neben der Deutschlandfahne und der Gemeindefahne ganz selbstverständlich die Bayernfahne aufgezogen. Auch sonst dominierten die weiß-blauen Rauten am Drei-Franken-Stein.

Die Partei für Franken hielt die fränkischen Farben hoch

Einziger Lichtblick aus fränkischer Sicht war das Auftreten der Partei für Franken – DIE FRANKEN. Parteichef Robert Gattenlöhner begrüßte rund ein Dutzend Mitglieder und Sympathisanten, die buchstäblich die fränkische Fahne hochhielten. Ich finde es ein großes Armutszeugnis für die CSU, wenn diese sogar am Drei-Franken-Treffen Frankenfahnen verbannt. Ohne DIE FRANKEN wäre das Drei-Franken-Treffen zu einem reinen Nordbayerntreffen verkommen.

Nationalpark Steigerwald – eine große Chance für ganz Franken

Baumwipfelpfad Steigerwald

Die Bayerische Staatsregierung hat angekündigt in Bayern einen dritten Nationalpark auszurufen. Mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Nationalpark Berchtesgaden gibt es schon zwei Nationalparks in Altbayern. Jetzt muss also Franken an der Reihe sein. Und hier bietet sich der Steigerwald geradezu an. Die alten Buchenbestände sind einmalig in Deutschland und verdienen einen besonderen Schutz. Zusammen mit den drei fränkischen UNSECO-Kulturerbe-Stätten in Würzburg (Residenz), Bamberg (Altstadt) und Bayreuth (Markgräfliches Opernhaus) würden ein einzigartiges Gebiet in Franken entstehen. Ein Nationalpark Steigerwald würde die Attraktivität der Region enorm erhöhen, den Tourismus steigern und damit Arbeitsplätze schaffen. Außerdem sind auch mit Fördergelder in Millionenhöhe zu rechnen. So weit – so gut.

Allerdings will die CSU um Ministerpräsident Seehofer einen Nationalpark Steigerwald verhindern und den Steigerwald nicht einmal für die Auswahl für einen Nationalpark berücksichtigen. Offensichtlich macht eine Gruppe um den unter-fränkischen Staatssekretär Gerhard Eck aus wohl finanziellen Interessen vehement Stimmung gegen einen Nationalpark Steigerwald. Eck war es übrigens auch, der sich als “Franke” vor noch gar nicht langer Zeit zusammen mit Innenminister Joachim Herrmann massiv gegen das offizielle Hissen der Frankenfahne am “Tag der Franken” gewehrt hat.

Der Verein Nationalpark Nordsteigerwald fordert nun mit einer Online-Petition eine faire Chance für den Steigerwald. Der Steigerwald soll bei der Nationalparksuche berücksichtigt werden. Der Verein macht sich für die Einrichtung eines Nationalparks Steigerwald auf einem kleinen Teil im Nordsteigerwald stark, der sich im staatlichen Besitz befindet. Die Interessen der privaten Waldbesitzer bleiben damit sichergestellt. Das Ausrufen des Nationalparks Bayerischer Wald hat übrigens einen sehr positiven und nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Region gehabt. Insofern ist ein Nationalpark Steigerwald ausdrücklich zu begrüßen.