Armutszeugnis: CSU verzichtet auf Frankenfahne am Drei-Franken-Stein

CSU-weiß-blau am Drei-Franken-Stein

CSU-Prominenz und wer sich dafür hält

Wie jedes Jahr an Christi-Himmelfahrt fand das sogenannte Drei-Franken-Treffen der CSU am Drei-Franken-Stein statt. Unbestrittener Star 2017 war Bayerns Innenminister Joachim-weiß-blau-Herrmann, der souverän seine Rede herunterspulte. Er schwärmte von Bayern, wetterte gegen das Schreckensgespenst rot-rot-grün und erteilte einem Nationalpark Steigerwald eine klare Absage. Soweit nichts Neues. Das eigentlich Erschreckende für mich war, dass selbst die “fränkische” CSU offenbar ein massives Problem mit sich selbst, nämlich mit Franken hat. Obwohl es am Drei-Franken-Stein-Areal Vorrichtungen für vier Fahnenmasten gibt, verzichtete die CSU schon fast demonstrativ auf die Frankenfahne. Stattdessen wurde neben der Deutschlandfahne und der Gemeindefahne ganz selbstverständlich die Bayernfahne aufgezogen. Auch sonst dominierten die weiß-blauen Rauten am Drei-Franken-Stein.

Die Partei für Franken hielt die fränkischen Farben hoch

Einziger Lichtblick aus fränkischer Sicht war das Auftreten der Partei für Franken – DIE FRANKEN. Parteichef Robert Gattenlöhner begrüßte rund ein Dutzend Mitglieder und Sympathisanten, die buchstäblich die fränkische Fahne hochhielten. Ich finde es ein großes Armutszeugnis für die CSU, wenn diese sogar am Drei-Franken-Treffen Frankenfahnen verbannt. Ohne DIE FRANKEN wäre das Drei-Franken-Treffen zu einem reinen Nordbayerntreffen verkommen.

Nationalpark Steigerwald – eine große Chance für ganz Franken

Baumwipfelpfad Steigerwald

Die Bayerische Staatsregierung hat angekündigt in Bayern einen dritten Nationalpark auszurufen. Mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Nationalpark Berchtesgaden gibt es schon zwei Nationalparks in Altbayern. Jetzt muss also Franken an der Reihe sein. Und hier bietet sich der Steigerwald geradezu an. Die alten Buchenbestände sind einmalig in Deutschland und verdienen einen besonderen Schutz. Zusammen mit den drei fränkischen UNSECO-Kulturerbe-Stätten in Würzburg (Residenz), Bamberg (Altstadt) und Bayreuth (Markgräfliches Opernhaus) würden ein einzigartiges Gebiet in Franken entstehen. Ein Nationalpark Steigerwald würde die Attraktivität der Region enorm erhöhen, den Tourismus steigern und damit Arbeitsplätze schaffen. Außerdem sind auch mit Fördergelder in Millionenhöhe zu rechnen. So weit – so gut.

Allerdings will die CSU um Ministerpräsident Seehofer einen Nationalpark Steigerwald verhindern und den Steigerwald nicht einmal für die Auswahl für einen Nationalpark berücksichtigen. Offensichtlich macht eine Gruppe um den unter-fränkischen Staatssekretär Gerhard Eck aus wohl finanziellen Interessen vehement Stimmung gegen einen Nationalpark Steigerwald. Eck war es übrigens auch, der sich als “Franke” vor noch gar nicht langer Zeit zusammen mit Innenminister Joachim Herrmann massiv gegen das offizielle Hissen der Frankenfahne am “Tag der Franken” gewehrt hat.

Der Verein Nationalpark Nordsteigerwald fordert nun mit einer Online-Petition eine faire Chance für den Steigerwald. Der Steigerwald soll bei der Nationalparksuche berücksichtigt werden. Der Verein macht sich für die Einrichtung eines Nationalparks Steigerwald auf einem kleinen Teil im Nordsteigerwald stark, der sich im staatlichen Besitz befindet. Die Interessen der privaten Waldbesitzer bleiben damit sichergestellt. Das Ausrufen des Nationalparks Bayerischer Wald hat übrigens einen sehr positiven und nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Region gehabt. Insofern ist ein Nationalpark Steigerwald ausdrücklich zu begrüßen.