Mehlig & Heller setzen auf weiß-blau
Bekommen wir nach Schamel aus Baiersdorf (Bayerischer Meerrettich) und Maintal aus Haßfurt (Bayerische Konfitürenmanufaktur) jetzt mit Mehlig & Heller aus Veitshöchheim die dritte fränkische Firma, die sich freiwillig verbajuwarisiert? Fast könnte man es glauben. Mehlig & Heller sind für ihre “Wurstkreationen im Glas” bekannt. Sie stellen deutsche, fränkische als auch bayerische Wurstspezialitäten her und bezeichnen sich offiziell als die “Wurstmacher aus Franken”. Sie verweisen auf das fränkische Veitshöchheim und werben sogar mit der Domain www.frankenwurst.de. So weit, so gut.
Leider lässt aber die aktuelle Außendarstellung der (Unter)Franken nichts Gutes erahnen. Die Veitshöchheimer vermarkten nämlich jetzt in den Supermärkten aggressiv ihre “Oktoberfest-Schmankerl” mit allem, was das weiß-blaue Herz begehrt: Dirndl, Haxn, Moaß und Wittelsbacher Rauten. Eine gleichartige, öffentlichkeitswirksame Werbeaktion für ihre fränkischen Produkte sucht man vergebens. Hier drängen sich Parallelen zu Maintal auf. Die Haßfurter warben einst auch mit “Qualität aus Franken” ehe sie sich dann entschieden lieber eine bayerische Konfitürenmanufaktur zu sein, als ein fränkischer Hersteller von “Mamaladnamalas”.
Ich finde es einfach nur traurig, wenn fränkische Firmen -aus mangelndem Selbstbewusstsein- glauben mehr Umsatz machen zu können, wenn sie sich nur einen weiß-blauen Anstrich geben. Sie übersehen dabei, dass eines der international bekanntesten Produkte aus Franken ohne irgendeinen Hinweis auf Bayern auskommt und dazu noch äußerst erfolgreich ist. Und dann trägt es auch noch Franken im Namen: Der FRANKENWEIN.